14 Jun 2010

Nutzerfreundliches Urteil des BGH zu den so genannten Datschengrundstücken

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Ein neu­er­li­ches Ur­teil des BGH vom 12.03.2008 kann Nut­zern von soge­nann­ten Dat­schen­grund­stü­cken Vor­tei­le brin­gen. Der BGH hat ent­schie­den, dass der Ent­schä­di­gungs­an­spruch des  Nut­zers gem. § 12 Abs. 3 Schuld­rechts­an­pas­sungs­ge­setz (Schuld­RAnpG) nach Be­en­di­gung des Ver­trags­ver­hält­nis­ses der Hö­he nach nicht auf den Zeit­wert des Ge­bäu­des be­schränkt ist.

Das Schuld­rechts­an­pas­sungs­ge­setz dif­fe­ren­ziert hin­sicht­lich des Ent­schä­di­gungs­an­spru­ches des Nut­zers, ob das Nut­zungs­ver­hält­nis zwi­schen Grund­stücks­ei­gen­tü­mer und Dat­schen­nut­zer durch den Grund­stück­sei­gen­tü­mer oder den Nut­zer bzw. durch ei­ne vom Nut­zer ver­schul­de­te Kün­di­gung be­en­det wird. Kün­digt der Grund­stücks­ei­gen­tü­mer, so ist die an den Nut­zer zu zah­len­de Ent­schä­di­gung gem. § 12 Abs. 2 Schul­dRAnpG nach dem Zeit­wert der Dat­sche und even­tu­el­ler Ne­ben­ge­bäu­de im Zeit­punkt der Rück­ga­be des Grund­stücks zu be­mes­sen. Bei ei­ner Kün­di­gung durch den Nut­zer oder dann, wenn die­ser die Kün­di­gung des Grund­stücks­ei­gen­tü­mers ver­schul­det hat, kann der Nut­zer gem. § 12 Abs. 3 Schuld­RAnpG nur dann ei­ne Ent­schä­di­gung ver­lan­gen, so­weit der Ver­kehrs­wert des Grund­stü­ckes durch das Bau­werk im Zeit­punkt der Rück­ga­be er­höht ist. Wenn der Nut­zer die Dat­sche auf dem Grund­stück er­rich­tet hat, wird hier­durch oft­mals ei­ne er­heb­li­che Wert­stei­ge­rung des Grund­stü­ckes er­folgt sein. Vor der nun­mehr vor­lie­gen­den Ent­schei­dung des BGH wur­de größ­ten­teils die Auf­fas­sung ver­tre­ten, dass die hier­für vom Nut­zer zu be­an­spru­chen­de Ent­schä­di­gung ih­re Ober­gren­ze im Zeit­wert der Dat­sche fin­det. Dem ist nun der BGH mit sei­nem Ur­teil vom 12.03.2008 ent­ge­gen­ge­tre­ten. So­mit könn­te der Nut­zer bei ei­ner Ei­gen­kün­di­gung ei­ne er­heb­lich hö­he­re Ent­schä­di­gung ver­lan­gen als bei einer K[ndigung durch den Grund­stücks­ei­gen­tü­mer. Die Fol­ge könn­te ein Kün­di­gungs­wett­lauf zwi­schen Grund­stücks­ei­gen­tü­mer und Nut­zer sein. Auf je­den Fall ist Grund­stücks­ei­gen­tü­mern von übereilten ver­schul­dens­ab­hän­gi­gen Kün­di­gun­gen ab­zu­ra­ten. So­wohl Grund­stücks­ei­gen­tü­mer als auch Dat­schen­nut­zer be­ra­ten und un­ter­stüt­zen wir hier­zu gern.

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