01 Jun 2007

Ge­setz­li­che Neu­re­ge­lung zur Altersbefristung

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Zum 01.05.2007 ist ei­ne Än­de­rung zur Al­ters­be­fris­tung im Teil­zeit- und Be­fris­tungs­ge­setz (TzBfG) in Kraft ge­tre­ten.

Die ur­sprüng­li­che Re­ge­lung sah vor, dass die Be­fris­tung ei­nes Ar­beits­ver­tra­ges dann kei­nes sach­li­chen Grun­des be­durf­te, wenn der Ar­beit­neh­mer bei Be­ginn des be­fris­te­ten Ar­beits­ver­hält­nis­ses das 58. bzw. das 52. Le­bens­jahr voll­en­det hat­te. Die­se Re­ge­lung wur­de durch den Eu­ro­päi­schen Gerichtshof (EuGH) als eu­ro­pa­rechts­wi­drig an­ge­se­hen, da sie ei­ne Un­gleich­be­hand­lung we­gen des Al­ters dar­stell­te.

Nach der seit 01.05.2007 gel­ten­den Neu­fas­sung des § 14 Abs. 3 TzBfG steht die sach­grund­lo­se, ka­len­der­mä­ßi­ge Be­fris­tung ei­nes Ar­beits­ver­tra­ges mit ei­nem äl­te­ren Ar­beit­neh­mer un­ter fol­gen­den Vo­rausset­zun­gen:

  1. Der Ar­beit­neh­mer muss bei Be­ginn des be­fris­te­ten Ar­beits­ver­hält­nis­ses das 52. Le­bens­jahr voll­en­det ha­ben.
  2. Die Be­fris­tungs­dau­er darf max. fünf Jah­re be­tra­gen.
  3. De­r Ar­beit­neh­mer muss un­mit­tel­bar vor Be­ginn des be­fris­te­ten Ar­beits­ver­hält­nis­ses mind. vier Mo­na­te be­schäf­ti­gungs­los ge­we­sen sein, Trans­fer­kur­zar­bei­ter­geld be­zo­gen ha­ben oder an ei­ner öf­fent­lich ge­för­der­ten Be­schäf­ti­gungs­maß­nah­me teil­ge­nom­men ha­ben.

Lie­gen die­se Vo­raus­set­zun­gen vor, kann der Ar­beit­neh­mer bis zu ei­ner Ge­samt­dau­er von fünf Jah­ren auch mehr­fach sach­grund­los­ be­fris­tet be­schäf­tigt wer­den.

Nach­ wie vor be­ste­hen ge­gen die­se Re­ge­lung eu­ro­pa­recht­li­che Be­den­ken, denn sie er­öff­net die Ge­fahr, dass der Ar­beit­ge­ber den Ar­beit­neh­mer z.B. nach Ab­lauf von fünf­jäh­ri­ger Al­ters­be­fris­tung zu­nächst für vier Mo­na­te un­wi­der­ruf­lich frei­stellt, um ihn im di­rek­ten An­schluss da­ran er­neut be­fris­tet zu be­schäf­ti­gen. Es bleibt da­her ab­zu­war­ten, ob die­se Re­ge­lung ei­ner eu­ro­pa­recht­li­chen Kon­trol­le stand­hält.

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